Am Freitag, 12.09.2014 starteten 23 wackere und wohlgelaunte Mitglieder der Feuerwehr Dieburg zu einem Besuch unserer Freunde der Partnerfeuerwehr Vielau, im Landkreis Zwickau. Um 10:30 Uhr ging es bei leichtem Nieselregen am Stützpunkt los.
Gegen 13:00 Uhr war ein Mittagessen im Brauereigasthof Hartmann in Würgau geplant. Aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters und der doch recht vollen Autobahn wurde dieser Stopp aber erst eineinhalb Stunden später erreicht.
Nach einem zünftig – bayerischen Mittagessen ging es auf den 2. Teil der Etappe nach Reinsdorf – Vielau.
Dieses Ziel, genauer die Pension Wilhelmshöhe in Reinsdorf, wurde gegen 17:00 Uhr erreicht. Um 19:00 Uhr sollte der für diesen Abend geplante Kameradschaftsabend starten. So war noch genügend Zeit um sich frisch zu machen und eventuell auch die Matratzen noch eine Stunde auf ihre Tauglichkeit zu prüfen.
Doch schon eine halbe Stunde später erreichte uns der Ruf aus dem Depot der Feuerwehr Vielau. Unsere Freunde warteten dort mit Kaffee und Kuchen. Also kurze Generalmobilmachung (Frisur richten, Klamotten glatt streifen,usw.), und so trafen wir gegen 18:00 Uhr bei der FF ein. Nach einem großen Hallo und einem herzlichen Glück Auf ging es den Kuchenblechen an den Kragen (das doch sehr knappe Mittagsmahl war immerhin schon fast 3,5 Stunden her).
Gegen 19:00 Uhr ging es im Konvoi ins Rüst– und Erholungsheim „Lutherhöhe“ in Vielau, einem Lokal mit Übernachtungsmöglichkeit mitten im Grünen. Vergleichbar mit unserem Naturfreundehaus auf der Moret.
Hier gab es eine kurze, aber mehr als herzliche Begrüßung durch Reinsdorf`s Bürgermeister Steffen Ludwig. In seiner Ansprache machte noch mal deutlich, wie froh er über diese Partnerschaft ist und wie äußerst selten eine solche Freundschaft über einen so langen Zeitraum mittlerweile geworden ist. Um zu verdeutlichen, dass diese Partnerschaft auch auf politischer Ebene in Reinsdorf sehr begrüßt wird, waren auch dortige Magistratsmitglieder anwesend. Der Gemeindewehrleiter Tom Geßner war bei der Begrüßung ebenfalls anwesend. Der Vielauer Wehrleiter Michael Werner betonte in seiner Rede nochmal, wie wichtig ihnen diese Partnerschaft ist und dass sie dies in der Zukunft auch so beibehalten wollen. Die Grußworte für die Feuerwehr Dieburg übernahm Nils Weber, genauso wie die Übergabe der mitgebrachten Gastgeschenke. Er dankte der Gemeinde Reinsdorf – und hier ganz speziell Bürgermeister Ludwig – für seine Einladung und die tolle Unterstützung dieser seit 24 Jahren bestehenden Freundschaft zwischen den beiden Wehren. Die Dieburger Kameraden sind immer wieder sehr gerne bei ihren langjährigen Freunden in Vielau und wissen, diese Einladung mehr als zu schätzen. Er ließ anklingen, dass für das nächste Jahr eine Gegeneinladung erfolgen wird.
Anschließend begann der eigentliche Kameradschaftsabend. Die Vielauer hatten diesen einfach toll gestaltet. Es gab Spanferkel mit Sauerkraut und Brot und eine große Auswahl an Getränken. Unter anderem hellen und dunklen Gerstensaft aus der Brauerei in Vielau.
Auch unterhaltungstechnisch hatte die Gemeinde Reinsdorf keine Kosten und Mühen gescheut und eine Sängerin (www.fairydust.de) engagiert. Mit einer Mischung aus schottischen, irischen, eigenen und bekannten deutschen Liedern trug sie zum tollen Gelingen bei. So kam es, dass im Laufe des Abends sowohl im Chor, alleine oder auch im Duett mit Sängerin oder einem Vielauer Kameraden, dass ein oder andere Lied geschmettert wurde. Manchmal wurden sogar Dibboijer Fassnachtslieder angesungen.
Nach kurzer Nacht und langem Frühstück (der Club 22 blieb dieses Mal auf dem Heimweg komischerweise unbesucht) ging es Samstagmorgen gegen 09:30 Uhr los in Richtung Erzgebirge. Ziel war der Bergbauort Johanngeorgenstadt. Dieser liegt direkt an der Grenze zur Tschechei, was – man hatte noch etwas Zeit – auch gleich zu einem Einkaufsbummel jenseits der kaum erkennbaren Grenze genutzt wurde. Während die einen günstig Rauchkraut erworben haben, bestaunten und genossen die Anderen die Preise von 60 Cent für eine große Hopfenkaltschale (dass das überhaupt schon wieder geschmeckt hat).
Um 12:00 Uhr startete dann eine Führung im Besucherbergwerk Glöckl in Johanngeorgenstadt. Hier wurde uns sehr viel über die mühsame und doch sehr gesundheitsschädliche Arbeit in solch einem Bergwerk erzählt und gezeigt.
Im Glöckl wurden anfangs große Mengen Silber abgebaut. Später dann – unter russischer Führung –Uranerz. Das Ganze gebückt und in Handarbeit. Ein Bergmann erzielte in einer 10- Stunden-Schicht einen Fortschritt von ca. 4 cm im Gestein. Höhepunkt der Führung war eine Bergmannsvesper unter Tage, bei der wir mit Schmalzbroten, Kesselgulasch und Glühwein verköstigt wurden (was bei Temperaturen um die 8 Grad keine schlechte Sache war).
Zurück an der Oberfläche sollte es eigentlich nach Oberwiesenthal gehen, um dort unseren ausgemergelten Körpern Kalorien in Form von Kaffee und Kuchen zuzuführen. Dies scheiterte an einer aufgrund von Bauarbeiten gesperrten Straße und einer großräumigen Umleitung. Daher entschloss man sich, ein geeignetes Cafe in der Nähe zu suchen. Dies war, wie sich herausstellte, gar nicht so einfach. Die ersten beiden Häuser waren voll bzw. erwarteten 2 Busse, so dass erst unsere dritte Anlaufstelle den gewünschten Erfolg brachte. Außerdem zeigte sich, dass man sich selbst im kleinsten Dorf kilometerweit verfahren kann (eines unserer MTF`s war samt darin sitzender Truppe kurzzeitig verschollen, und konnte erst durch den Einsatz modernster Technik und gewieftester Beschreibungen wieder auf den rechten Weg gebracht werden).
Nach dieser mehr als notwendigen Stärkung fuhren wir zurück ins Hotel.
Nach 2 Stunden Pause ging es nun zum Herrenhausfest – auch als Brauereifest bekannt. War auch nötig, denn Hunger und Durst quälten uns schon sehr. Hier gab es neben diversen Vielauer Bieren und Schnäpsen auch Spezialitäten, wie Roster, Wiegebraten oder Mutzenbraten.
Aber auch der härteste Feuerwehrmann musste feststellen, dass man nicht jünger wird. Der Vorabend hing noch sehr in den Knochen und so musste sich schon sehr gequält werden, um das ein oder andere Bier zu verköstigen.
Aber so ist das Halt: „Mer muss sich ach mal quäle könne, un ach esse un trinke, wenn mer kaan Hunger oder Dorscht mehr hat!“
Und auch auf diesem Heimweg, zurück ins Hotel, wurde der Club 22 gänzlich links liegen gelassen.
Sonntagmorgen begann so wie samstags – mit nicht ganz so dickem Kopf, aber genauso reichlich – mit einem stärkendem Frühstück. Um 09:15 Uhr wurde ausgecheckt und anschließend ging es zu einem weiteren Höhepunkt nach Zwickau. Hier waren wir im August Horch Museum angemeldet, wo wir ab 10:00 Uhr an einer 2-stündigen Führung teilnahmen. Wir erfuhren sehr viel über die Geschichte des deutschen Automobilbaus, die damalige Arbeit und Ingenieurskunst und die Wiege des Audi–Konzerns, dessen 4 Ringe jeweils für eine der 4 Firmen stehen. Es waren die Firmen Auto Union, Horch, DKW und Wanderer, die diesen Weltkonzern durch ihren Zusammenschluss begründet haben.
Nach diesen interessanten 2 Stunden, mit vielen tollen Fahrzeugen und dem 12-Zylinder Sound eines Audi Silberpfeil, der Gänsehaut erzeugte, ging es zum abschließenden Mittagessen in die Gaststätte des Kleingartenvereins „Erholung“ in Vielau. Hier wurden noch ein paar sehr nette Gespräche geführt und das Wochenende nachbereitet.
Um 14:30 Uhr blies man, nach einer herzlichen Verabschiedung, zum Aufbruch. Die 3 Tage waren wieder einmal viel zu schnell verflogen. Sie haben uns sehr viel Spaß gemacht und es war toll unsere Freunde wieder zu sehen.
Gegen 19:00 Uhr erreichten wir dann müde, aber voll schöner Erinnerungen unser Dieburg.
Was bleibt, ist ein großes Dankeschön an die Feuerwehr Vielau, die Gemeinde Reinsdorf und besonders Bürgermeister Steffen Ludwig.
Glück Auf
Nils Weber