Am vergangenen Montag stand für den Nachtalarmzug A eine Brandangriffsübung auf dem Programm. Diese wurde von zwei Mitgliedern des Zuges intensiv vorbereitet und als Übungsobjekt der städtische Bauhof ausgewählt. Auch diese Zugübung wurde gemeinsam mit der Schnelleinsatzgruppe der Johanniter-Unfall-Hilfe durchgeführt, welche auch realistisch geschminkte Mimen mit beistellte.
Als angenommene Lage wurde der Löschzug mittels des Stichwortes F1 (Kleinbrand) fiktiv alarmiert und rückte mit Einsatzleitwagen (ELW), Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12) und Tanklöschfahrzeug (TLF 20/40 SL), unterstützt durch Fahrzeuge der Schnelleinsatzgruppe (SEG), aus. Bereits zu Beginn der Erkundung vor Ort konnte eine verletzte Person in Betreuung genommen werden. Hierdurch erfuhren die Führungskräfte von einem Brandereignis in einer der Fahrzeughallen und einer weiteren vermissten Person. Umgehend wurde die Leitstelle über eine Stichworterhöhung informiert, was im Realfall zur Alarmierung weiterer Kräfte geführt hätte.
Sofort wurde unter umluftunabhängigem Atemschutz die Personensuche eingeleitet. Der Übungsbereich wurde im Vorfeld mittels einer Nebelmaschine intensiv verraucht, sodass einerseits die Sichtverhältnisse im Suchbereich sehr realistisch gestaltet waren, andererseits aber auch Rauchausdehnung visuell wahrgenommen werden konnte. Bei solchen Objekten, die in der Regel über große Maueröffnungen und Tore verfügen, oftmals auch nur eingeschränkte Möglichkeiten für Abluftöffnungen im Falle einer Überdruckbelüftung haben, stellt gerade die Rauchausbreitung kein geringes Problem dar.
Im Übungsverlauf konnte dann der simulierte Brandherd identifiziert und gelöscht, eine gefährdete Gasflasche sichergestellt und die vermisste Person gefunden werden. Die Rettung der Person erfolgte dann unter patientenorientierten Aspekten, da nach erster Einschätzung und Ansprache der Person eine Wirbelsäulenverletzung angenommen wurde. Durch den Einsatz einer Fluchthaube, welche noch vor Ort die Sauerstoffversorgung der Person sicherstellte, konnte zunächst geeignetes Rettungsmaterial herbeigeholt und eine möglichst schonende Rettung durchgeführt werden. Hierbei hat sich gezeigt, dass das Fachwissen der SEG und zeitnahe Abstimmung vor Ort auch bei der Eruierung und letztlich Festlegung der Rettungsmaßnahmen sehr wertvoll sind. Nach Rettung der Person wurde diese dann ebenfalls von der SEG betreut und rettungsdienstlich versorgt. Zu guter Letzt wurde dann die betroffene Halle belüftet und vollständig entraucht, was aufgrund der Örtlichkeit nicht standardmäßig erfolgen konnte.
Nach einer kurzen Übungsnachbesprechung – denn es gibt auch stets etwas zu verbessern, auch wenn sich alle Beteiligten einig waren, dass der Verlauf recht ordentlich war – wurde noch gemeinsam eine Ortsbegehung durchgeführt, um im Falle eines realen Einsatzes die Gegebenheiten besser einschätzen zu können.
Diese Übung hat wieder gezeigt, wie personalintensiv solche Einsätze sein können, wenn auch das Brandgeschehen an sich eher gering ist. Zudem ist eine enge und vertrauensvolle Abstimmung zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst im Sinne des Patienten unerlässlich. Hierbei ist es auch wichtig, dass einerseits die Kräfte der Feuerwehr in über die Erste Hilfe hinausgehenden rettungsdienstlichen Themen geschult sind, andererseits aber auch die Kräfte der Hilfsorganisationen ein Grundverständnis der Feuerwehrtätigkeit und der zugehörigen Einsatzabläufe besitzen.
Für eine rasche und ausreichende Hilfe ist es unerlässlich, dass die Rettungsleitstelle bereits im Rahmen des Notrufes die notwendigen Informationen erhält. Natürlich sind die Mitarbeiter hier speziell geschult, dennoch ist es im Zweifel besser, es wird initial zu viel alarmiert wie zu wenig.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Mitwirkenden der SEG Johanniter-Unfall-Hilfe (u.a. der Öffentlichkeitsarbeit für eine sehr intensive Bilddokumentation), den zwei sehr realistischen Mimen und den Vorbereitern